Welpen Grundausstattung – die Auswahl ist riesengroß und die Industrie lockt mit allerlei Verführungen. Als Ersthundehalter verliert man sich in den Angeboten.
Was dein Welpe wirklich möchte, ist fressen, trinken, schlafen, spielen.
In wenigen Wochen ist es soweit! Schon bald wird ein Welpe dein Leben auf den Kopf stellen und unendlich bereichern. Die Vorfreude ist riesig. Sicherlich machst du dir Gedanken, was das neue Familienmitglied benötigt. Damit du dich nicht im Angebotsdschungel verläufst, haben wir eine Checkliste für dich erstellt, damit du bei der Grundausstattung für deinen Welpen nichts vergisst, aber auch nicht zu viele Dinge kaufst, die du eventuell gar nicht brauchst. Weiter unten erklären wir, was beim Kauf der Erstausstattung für einen Welpen beachtet werden sollte.
Dein kleiner Fell-Kumpane benötigt sowohl einen Trinknapf wie auch einen Fressnapf.
Wir raten zu Edelstahl oder Keramik, da sich diese sehr gut reinigen lassen und durch das relativ hohe Eigengewicht nicht so leicht verrutschen wie Plastiknäpfe.
Beim Fressen geht’s hoch her und die Fressmanieren unserer jungen Hunde lassen meist zu wünschen übrig. Deshalb empfehlen wir eine Napfunterlage aus pflegeleichtem robustem Silikon. Sie lässt sich leicht abwischen und schützt den Fußboden vor Wasser und Futter.
Je nach Alter, Größe und Rasse benötigt dein Hund verschiedene Nährstoffe und Zutaten. Weil der kleine Hund wachsen und viel lernen muss, gehört passendes Futter zur Welpen-Erstausstattung. Die meisten Hersteller bieten spezielle Futter an, deren Nährstoffzusammensetzung den Bedürfnisse von Junghunden entspricht.
Die ersten Tage nach der Trennung von seiner Mutter und von seinen Geschwistern sind für den Welpen sehr aufregend. Um den Stress so gering wie möglich zu halten, sollte er zunächst sein gewohntes Futter bekommen. Wenn sich der erste Trennungsschmerz gelegt hat und sich der Welpe an sein neues Zuhause gewöhnt, kannst du langsam auf ein neues Futter umstellen.
Auf die Frage, was gefüttert werden soll, wird hier nicht eingegangen. Das würde den Rahmen sprengen.
Vielmehr wollen wir dich sensibilisieren, dass die Umstellung auf ein neues Futter schonend passiert, denn dein Welpe hat ein empfindliches Verdauungssystem. Damit es nicht zu Durchfall kommt, raten wir, das bisher verabreichte Futter und das neue in einer Übergangszeit von einer guten Woche zu mischen, wobei das alte Futter Schritt für Schritt ausgeschlichen wird:
Tag 1 - 2: 80% altes Futter | 20% neues Futter
Tag 3 - 4: 60% altes Futter | 40% neues Futter
Tag 5 - 6: 40% altes Futter | 60% neues Futter
Tag 7 - 8: 20% altes Futter | 80% neues Futter
Ab Tag 9: 100% neues Futter
Leckerlis: Die Auswahl ist schier unendlich. Achte beim Kauf darauf, dass die Leckerlis zuckerfrei, ohne Geschmacksverstärker und möglichst fettarm sind. Die kleinen Happen sollten nicht als Bestechung eingesetzt werden. Sie sind ein wichtiges Mittel zur Motivation und Belohnung.
Kauknochen: Kauknochen sind eine willkommene Beschäftigung und können zur Zahnpflege beitragen. Spezielle Kauartikel für Welpen können zudem den Zahnwechsel unterstützen.
Mit 12 bis 16 Stunden pro Tag schlafen Hunde deutlich mehr als wir Menschen. Welpen benötigen sogar bis zu 20 Stunden Ruhe. Damit sich dein neuer bester Freund richtig entspannen kann, gehört zur Welpen-Erstausstattung ein Hundebett.
Hundekissen: Die Schlafvorlieben deines Hundes sind so individuell wie deine. Eins gilt es zu beachten. Der junge Hund schläft die meiste Zeit und befindet sich im Wachstum. Wer beim Bett knausert, spart am falschen Ende. Ob das Hundebett einen Rahmen haben soll, ist umstritten. Aus rein physiologischer Sicht muss man von einem Körbchen mit Rahmen abraten. Fast alle Hunde neigen dazu ihren Kopf auf der Kante abzulegen, was besonders in der Wachstumsphase zu Verspannungen führen muss.
Wir raten deshalb zu einem pflegeleichten, hochwertigen Kissen, das so viel Platz bietet, dass dein ausgestreckter Hund in alle Richtungen rund 30cm Platz hat.
Generell gilt: Liegt der Hund auf seinem Platz, sollte er nicht gestört werden. Diese Regel ist besonders wichtig, wenn du kleine Kinder hast.
Faltbox: Wie alle Babys brauchen auch Welpen viel Schlaf. Nach kleinen Spiel- oder Trainingseinheiten wird sich dein Welpe manchmal unmittelbar ins Schlummerland verabschieden. Auch wenn es ihm am besten in deiner Nähe gefällt, ist es sinnvoll ihm einen zweiten Ruheort zu Verfügung zu stellen, an den er sich zurückziehen kann. Eine faltbare Box hat Höhlencharakter und wird in aller Regel gut angenommen, wenn sie abseits vom häuslichen Trubel steht – zum Beispiel im Schlafzimmer.
Hundedecke: Neben einem festen Schlafplatz ist eine mobile Hundedecke oder eine weiche Hundematte recht sinnvoll. Der vertraute Ruheort lässt sich problemlos einpacken und bei Besuchen bei Freunden oder Familie ausbreiten.
Auch hier sollte bedacht werden, dass dein Welpe mit seinen spitzen Zähnen einen Materialtest durchführen wird. Eine gewisse Robustheit sollte die Decke deshalb mitbringen.
Bereiche definieren. Bereits vor dem Einzug des Welpen sollte klar sein, wo seine Liegeplätze sein werden. Ein erfahrener Hundetrainer kann dich bei der Planung unterstützen, damit dein Fellknäuel wirklich entspannen kann und nicht die Rolle eines Wachhundes übernehmen muss.
Wie Kinder brauchen Welpen Grenzen und Tabuzonen. Mit Treppengittern kann man problematisch Bereiche abgrenzen. Gerade bei der Eingewöhnung sind diese Gitter Gold wert, vor allem wenn Kinder oder andere Hunde Teil der Familie sind.
Garten absichern.Wenn du einen Garten hast, empfehlen wir dir dringend diesen "ausbruchssicher" zu machen. Hier liegt der Teufel im Detail, denn in ihrem Forscherdrang quetschen sich Welpen gerne durch winzige Lücken unterm Zaun.
Natürlich gehört zur Erstausstattung deines Welpen auch Spielzeug. Das ist wichtig, denn es fördert alle Sinne, die Koordination und Bewegungsablaufe und sorgt für Muskelaufbau.
2 bis 3 Spielzeuge reichen für den Anfang völlig aus. Mehr Spielzeug kann deinen Welpen überfordern und sogar dazu führen, dass er sich an Dingen vergreift, die kein Spielzeug sind: Schuhe und Kinderspielzeug.
Da Welpen sehr spitze Zähne haben, ist bei der Wahl des Spielzeugs Vorsicht geboten. Da dein neuer bester Freund sehr viel auf seinem Spielzeug herumkauen wird, sollte es vor allem eines sein: robust. Einen Hinweis "Für Welpen nicht geeignet" gibt es leider nicht. Auf billiges Plastikspielzeug, das schnell kaputt gehen kann, solltest du grundsätzlich verzichten. Wir empfehlen Taue und Kuscheltiere, die sehr gut vernäht sind.
Alles was quietscht, finden Hunde wahnsinnig spannend. Dennoch raten wir davon ab. Vor allem von den allseits beliebten quietschenden "Gummihühnern" aus dünnwandigem Kunststoff. Die spitzen Zähne deines Hundes zerlegen das Huhn im Nu – Kleinteile könnten verschluckt werden. Doch das ist nicht der einzige Nachteil: Das Quietschen kann das Erlernen der Beißhemmung verzögern und Jagdmotivation fördern.
Natürlich kauft das Auge mit, doch wichtiger sind Funktionalität und Tragekomfort. Weil dein Welpe sehr schnell wachsen wird, sollten sowohl Halsband als auch Geschirr größenverstellbar sein. Kontrolliere die Einstellung regelmäßig, damit Geschirr/Halsband immer passen. Ist das Halsband zu eng, reibt das Geschirr oder ist die Leine zu schwer, kann das sich das von Beginn an negativ auswirken und deren Akzeptanz schmälern.
Bei der Frage, ob ein Hund ein Geschirr oder ein Halsband tragen soll, scheiden sich die Geister. Da der Körper deines Welpen noch fragil ist, raten wir dir im Alltag unbedingt zu einem Geschirr.
Das Geschirr sollte :
weich gepolstert sein, damit es nicht auf der Haut scheuert.
größenverstellbar sein, damit du nicht alle paar Wochen ein neues kaufen musst.
gut sitzen, aber etwas Spielraum bieten, sodass vor allem die Schultern nicht eingeengt werden.
Von Norwegergeschirren raten wir ab, da diese die Schulterpartien einengen.
leicht zu reinigen sein, weil es oft dreckig werden wird.
Auch wenn wir davon abraten, einen Welpen am Halsband zu führen, ist es sehr sinnvoll deine junge Fellnase mit einem Halsband oder Leuchthalsband vertraut zu machen. Letzteres hilft dabei, deinen Hund bei Gassigängen im Dunklen besser zu erkennen.
Schon bald wird die Welpenleine von den kleinen, spitzen Zähnchen deines Welpen auf die Probe gestellt werden. Deshalb sollte sie aus robustem und zugleich leichtem Material sein und etwa 1,5 bis 2 Meter lang sein. Eine schwere Leine würde besonders die Halswirbelsäule deines Welpen unnötig belasten.
Von Flexi-Rollleinen raten wir ab, da sich der Bewegungsspielraum ständig ändert, was ein entspanntes “An der Leine Laufen” erschwert.
gut:
Leder
Biothane
Nylon
schlecht:
Flexi-Rollleinen
Metall-Leinen
Die Rechtslage in Deutschland ist eindeutig. Befindet sich dein Hund in einem Auto, gilt er als Ladung. Ladungen sind so zu sichern, dass sie bei einer Vollbremsung oder einem plötzlichen Ausweichmanöver nicht verrutschen, umfallen oder hin- und herrollen können. Deshalb empfehlen wir, den Hund in einer gut befestigten Hundetransportbox unterzubringen. Die Box sollte stabil gebaut sein und die richtige Größe haben: Dein Hund sollte darin liegen, stehen und sich umdrehen können.
Damit es gemütlich ist, stattest du die Box am besten mit einer Antirutschmatte und einem Kissen oder einer Decke aus.
Autofahrgurte für Hunde oder speziellen Autofahrgeschirre empfehlen wir ausschließlich für die Fahrt vom Züchter nach Hause. Während dieser Zeitspanne ist diese Art der Sicherung vertretbar, da der Welpe auf den Schoß genommen werden kann und von deiner Nähe immens profitiert.
Ansonsten raten wir von dieser Art der Sicherung ab, da sie in aller Regel keinen ausreichenden Schutz bietet.
Striegel, Bürste, Kamm
Je nach Rasse kann das Fell deines Hundes mehr oder weniger Pflege in Anspruch nehmen. Je nach Hunderasse benötigst du zur Pflege unterschiedliches Material. Je mehr Unterwolle deine Fellnase hat, desto entscheidender ist das richtige Werkzeug.
Auch wenn die meisten kurzhaarigen Hunde fast selbstreinigend sind, ist es ratsam, auch deren Fell regelmäßig zu bürsten. Diese Wellnesseinheiten können wunderbar mit Streicheleinheiten verbunden werden und wirken nicht nur reinigend, sondern helfen auch beim Aufbau einer engen Bindung.
Hundeshampoo
Wenn der Welpe einmal ausgiebig im Schlamm getobt oder sich gar in etwas Stinkendem gewälzt hat, hilft die beste Bürste nichts. Nach einer Wäsche mit einem sanften Hundeshampoo ist der kleine Dreckspatz wie neu.
Zeckenzange/Zeckenhaken
Besonders nach Spaziergängen durch Wiesen solltest du deinen Hund nach Zecken absuchen, denn die fiesen Blutsauger halten sich gern in hohem Gras auf. Hat eine Zecke zugebissen, entfernst du sie mit einer Zeckenzange oder einem Zeckenhaken.
Parasiten
Auch der aktive Schutz vor Zecken, Flöhen und Würmern sollte mit dem Einzug des Welpen auf deinem Plan stehen. Da viele Parasiten nicht wählerisch bei der Wahl des Wirts sind, schützt du nicht nur deinen Hund sondern auch gleich dich. Was du wann verabreichen solltest, erfährst du beim ersten Tierarztbesuch. Er kann dich auch beim Anlegen einer Hausapotheke unterstützen. Dann kannst du im Notfall Erste Hilfe leisten.
Erste Hilfe: Im diesem Erste-Hilfe-Set für Hunde finden sich unter anderem Verbände, Desinfektionsmittel, Wundsalbe, Ringelblumensalbe und ein Fieberthermometer.
Krallenzange: Je nach Veranlagung und Auslastung müssen die Krallen von Hunden regelmäßig gekürzt werden. Das kann in aller Regel zuhause durchgeführt werden, allerdings solltest du dich vom Tierarzt beraten lassen, damit du nicht zu tief schneidest. Besonders bei dunklen Krallen kann es schwer sein, zu beurteilen, wie viel gekürzt werden darf, ohne dass es zu Verletzungen kommt. Als Ergänzung lohnt es sich das Krallenschneiden mit einem guten Hundetrainer aufzubauen, damit die Pediküre zu einem Highlight für deinen Hund wird.
Als Hundhalter kommt man an ein paar bürokratischen Formalitäten nicht vorbei.
Sobald du den Welpen abgeholt hast, solltest du ihn bei der zuständigen Kommune anmelden. Dort bekommst du eine Hundemarke. Sie ist der Nachweis, dass du die Hundesteuer bezahlt hast.
Eigentlich ist es eine Selbstverständlichkeit, doch man kann es nicht oft genug wiederholen. Als Hundehalter sammelt man die Hinterlassenschaften seines Hundes auf. Ein kleiner Griff erspart einem anderen einen ätzenden Fehltritt. Wer den Hundekot liegen lässt, muss in manchen Gemeinden bis zu 1.000 Euro Strafe zahlen.
Wenn du mit deinem Hund in öffentlichen Verkehrsmitteln unterwegs sein wirst, benötigt die Fellnase meist einen Maulkorb. Welpen müssen langsam an den Trubel des ÖPNV herangeführt werden. Damit der Maulkorb nicht als etwas Unangenehmes empfunden wird, sollte der Welpe mit professioneller Hilfe daran gewöhnt werden.
Hundehalter-Haftpflichtversicherung: Als Hundehalter haftest du für alle Schäden, die deine Fellnase verursacht. Du musst für alle "Personen-, Sach- und Vermögensschäden" aufkommen.
Es muss nicht immer ein Autounfall sein, weil dein Hund über die Straße läuft. Es kann einfach der weiße Flokati-Teppich von Freunden sein, auf dem sich dein Hund genüsslich wälzt, nachdem er ein Bad im Teich genommen hat. Um Stress und Ärger zu vermeiden, lohnt sich eine Hundehalter-Haftpflichtversicherung, die in einigen Bundesländern sogar gesetzlich vorgeschrieben ist. Der Nachweis dieses Versicherungsschutzes ist auch in den meisten Hundeschulen Pflicht. Als Jäger kannst du deinen Hund meist über deine Jagdhaftpflichtversicherung mitversichern lassen.
Tipp: Informiere dich, ob die Hundehalter-Haftpflichtversicherung auch im Ausland zahlt.
Zusatzversicherungen: Eine Haftpflichtversicherung für den Hund ist ein Muss. Es gibt noch eine Reihe weiterer Versicherungen, die du für deine Fellnase abschließen kannst:
Hundekrankenversicherung
Hunde-OP-Versicherung
Reise-Versicherungen
Reisekranken- oder Reiserücktrittskostenversicherung für den Hund
Jagdhund-Unfallversicherung
Hundehalter-Rechtsschutzversicherung
Haustierregister: Wir empfehlen, den Welpen gleich zu Beginn in einem Haustierregister eintragen zu lassen. Geht die Fellnase aus irgendwelchen Gründen verloren, lässt sich seine Herkunft anhand seiner Chipnummer feststellen und du hast eine große Chance, ihn schnell wiederzubekommen.
Hier kannst du deinen Welpen registrieren lassen:
Futter
Leckerlis, Kauartikel
Wassernapf, Fressnapf
Napfunterlage
Leine, Geschirr, Halsband, Leuchthalsband
Hundebett, Hundekorb, faltbare Hundenbox
(Welpen-) Spielzeug
Kamm, Bürste
Hundeshampoo
Krallenschere
Zeckenzange
Zeckenmittel für Welpen
Leckerlitasche
Kotbeutel
Autoransportbox und/oder Anschnallgurt
Maulkorb
Hundehalter-Haftpflichtversicherung
Kundekrankenversicherung
Besuch einer guten Hundeschule
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