Dummytraining ist perfekt für alle Spürnasen, Teamworker und diejenigen, die es werden wollen. Ob Anfänger oder Profi: Hund und Halter sollten Spaß an der gemeinsamen Arbeit haben. Begeistern lassen sich auch Rassen, die ursprünglich nicht für die Jagd gezüchtet wurden. Durch die Vielfalt an Übungen wird der Grundgehorsam der Hunde trainiert, sie werden artgerecht beschäftigt – und körperlich sowie geistig gefordert.
Wir geben hilfreiche Tipps & Tricks für Anfänger und erklären, worauf du achten solltest, wenn du mit dem Dummytraining beginnen möchtest.
Der Dummy ist ein Apportiergegenstand – auch Apportel genannt. Der Markt bietet verschiedenste Modelle an: Von Gummiente bis Dummy mit Fasanenfederbesatz. Unser Tipp: Keep it simple! Nimm etwas Robustes. Für den Anfang empfehlen wir Leinensäckchen mit einer Füllung aus Kunststoff-Kügelchen.
Dummys gibt es in verschiedenen Größen und Formen, um den unterschiedlichen Könnensstufen und verschiedenen Hunden gerecht zu werden, und um zu trainieren, das Apportel in der Mitte aufzunehmen und zu tragen.
Für Welpen gibt es spezielle Dummys: Sie sind leichter, etwas weicher und halten den spitzen Zähnen stand.
Damit man sie besser werfen kann, baumelt an den meisten Dummys eine Kordel. Doch gerade für Anfänger ist das Gebaumel ungünstig. Die Bewegung der Kordel erinnert an eine zappelnde Beute, was deinem Hund das Zurückkommen erschweren kann. Achte darauf, dass die Kordel abnehmbar ist. Außerdem sollte der Dummy waschbar und schwimmfähig sein.
Bei der Farbwahl gilt es zu berücksichtigen, dass Hunde die Welt mit anderen Augen sehen als wir. Gelb und Blau nehmen sie besonders gut wahr. Um schnelle Erfolge zu feiern, verwenden wir anfangs Farben, die sich für den Hund deutlich vom Umfeld abzeichnen. Je mehr dein Hund seine Spürnase einsetzen soll, desto mehr können knifflige Farben wie zum Beispiel Orange eingesetzt werden.
Neben den Dummys kommen noch andere Hilfsmittel ins Spiel: Ein Futterdummy ist eine mit Leckerlis gefüllte Tasche. Mit ihrer Hilfe können wir das Interesse am Dummy wecken.
Eine lange Leine sichert deinen Hund ab und hilft, falls er sich mit dem Futterdummy aus dem Staub machen möchte. Er wäre nicht der Erste 😉
Mithilfe des Clickers können richtige Handlungen präzise bestätigt werden, sodass man dem Hund die einzelnen Elemente des Apportierens Schritt für Schritt beibringen kann.
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Pädagoge und Hundetrainer Jan Nijboer gilt als Vater des modernen Dummytrainings. Die Grundidee dieser Hundesportart ist das Natural Dogmanship. Hier wird eine spielerische Erziehungsform mit artgerechter Beschäftigung kombiniert. Dabei machen wir uns die natürlichen Veranlagungen unserer Hunde zu Nutze:
o Spieltrieb
o jagdliche Neigung
o Lust am Hetzen
o Spaß beim Aufspüren und Zurückbringen von Dingen
Dummytraining ist eine der schönsten Beschäftigungen für die meisten Mensch-Hund-Teams.
Man kann mit jedem Hund Dummytraining machen, sofern er den Dummy gerne ins Maul nimmt und sich damit bewegt.
Natürlich sind Hunderassen prädestiniert, die speziell für die entsprechenden Arbeit gezüchtet wurden. Das englische „retrieve“ bedeutet apportieren. So tragen die klassischen Retriever-Rassen vom Golden Retriever über den Labrador Retriever bis hin zum Nova Scotia Duck Tolling Retriever ihr Talent im Namen. Sie alle zeichnet ihr starker Kooperationswille aus.
Aber auch mit vielen anderen kooperativen Jagdhunden kann man Erfolge erzielen. Auch wenn ihnen das Apportieren nicht so leichtfällt wie einem Retriever, bringen sie oft erstaunliche Eigenschaften mit, die man bei den meisten Labbis vermisst.
Ob für Retriever, Vorsteh- oder Hütehund: Das Training muss gut aufgebaut, klar geregelt und ritualisiert werden, damit der Hund nicht schon hochfährt, wenn er noch warten muss.
Auch wenn im Welpenalter Wichtigeres auf dem Programm steht, spricht nichts dagegen, dein kleines Fellknäuel spielerisch an die Arbeit mit Dummys heranzuführen.
Der positive Nebeneffekt: Ganz nebenbei könnt ihr die Grundkommandos festigen und eure Bindung wächst.
Da Welpen schnell ermüden und noch keinen voll ausgebildeten Bewegungsapparat haben, raten wir dazu, sich auf den korrekten Aufbau des Apportierens zu beschränken.
Du möchtest mit deinem Welpen und der Zamperlschickeria durchstarten, dann schreib uns eine Nachricht.
Ein gewisses Maß an Grundgehorsam bringt dein Hund mit. Er weiß, was „Sitz“ bedeutet und bleibt auch sitzen, wenn sich der Halter ein paar Meter entfernt.
Hier kommt auch die Steadiness ins Spiel, sie bedeutet soviel bedeutet wie:der Hund wartet ruhig und startet erst auf ein bestimmtes Signal.
Steadiness fällt den meisten Hunden schwer. Von Welpen muss man keine Steadiness verlangen, da der verantwortliche Teil des Gehirns erst mit der zirka 20. Lebenswoche freigeschaltet wird.
Im Dummytraining arbeiten wir daher übrigens ganz spielerisch, Meter für Meter an der Impulskontrolle und Frusttoleranz – also der Steadiness.
„Ich werfe einen Ball und der Waldi rast sofort hinterher.“
Waldi und sein Mensch sind leider auf dem Holzweg …
Unsere Hunde sind Jagdmaschinen mit eingebautem Selbstbelohnungssystem. Wenn sie einen Beute-/Bewegungsreiz (Hase, Reh, Ente, Ball, Dummy) sehen und diesem folgen, wird Dopamin ausgeschüttet - auch „Botenstoff des Glücks“ genannt. Im Glücksrausch verfolgt sich die Beute wesentlich leichter. Nur so konnten Waldis Ahnen erfolgreiche Beutegreifer werden.
Je weiter sich Waldi von seinem Menschen entfernt, weil er einen fliehenden Reiz verfolgt, desto mehr Dopamin wird ausgeschüttet. Es wird immer schwerer, eine geeignete Belohnung fürs Zurückkommen zu finden: Die Leberwurst tuts einfach nicht mehr, wenn Waldi - bildlich gesprochen - in der Hetze eine Line Koks ziehen kann.
Auf Dauer kann es sein, dass Waldis Halter immer uninteressanter wird, und der Hund immer öfter unerwünschtes Jagdverhalten zeigt. Damit dir das nicht passiert, bauen wir euer Training so auf, dass du zum Helden für deinen Hund wirst.
Es geht darum, den Dummy erst auf ein bestimmtes Signal zu suchen, zu holen und in die Hand abzugeben.
Der Hund lernt:
o sitzen zu bleiben, während sich ein Beutereiz von ihm wegbewegt bzw. sich der Halter entfernt.
o sich zu konzentrieren und zu schauen, wohin der Dummy fällt.
o seine Nase bei der tatsächlichen Suche einzusetzen.
o anderen Reizen und Verlockungen zu widerstehen, wenn er zurückkommt.
o trotz Erregung eine sanfte und zielgenaue Übergabe zu schaffen.
Diese Fertigkeiten helfen im Alltag und unterstützen beispielsweise beim Abruf- und Leinenführigkeitstraining.
Anstatt dir den Dummy zu bringen, startet dein Hund ein wildes Jagdspiel oder er bellt dich an, bis du den Dummy wieder wirfst.
Nach einer Einführung mit theoretischem Teil üben wir auf unserem Trainingsgelände oder bei dir zuhause.
Du lernst unter anderem:
o Wie bekomme ich meinen Hund dazu, in den Dummy zu beißen?
o Wie lernt meine Fellnase, den Dummy zu tragen?
o Wie bekomme ich meinen Hund dazu, dass er den Dummy gezielt in meine Hand legt?
o Wie schaffe ich es, dass mein Hund mir den Dummy bringt und nicht zum nächstbesten Artgenossen rennt oder eine Ente hetzt?
o Wie schaffe ich es, dass mein Vierbeiner beim Dummytraining nicht zu sehr hochfährt?
Im Anschluss gehen wir in die Natur und integrieren das Dummytraining in deinen Alltag, sodass es Teil eurer Spaziergänge werden kann.